Darmreinigung? Aber wie?

In unserer Kultur ist Sauberkeit ein sehr fundamentales Thema, ich bin öfter im Ausland unterwegs und erlebe fast nirgends so saubere Straßen und Parkanlagen wie bei uns. Dafür leisten ganz viele Menschen ihren Anteil, nämlich die, welche grundsätzlich Sauberkeit schätzen und somit erst gar nichts im öffentlichen Raum liegen lassen und es gibt die lobenswerten Arbeiter der Stadt und Landschaftsreinigung, welche den Dreck der herum liegt, aufsammeln und ordnungsgemäß entsorgen.

Dieses Sinnbild können wir nahezu 1:1 umlegen auf unseren Darm. Die Verdauung beginnt ja nicht erst im Darm sondern bereits im Mund, wo der Speichel mit verschiedensten Enzymen schon für eine gute Vorverdauung sorgt, es sei denn, wir kauen unsere Nahrung auch gründlich. Eigentlich ist aber gar nicht unerheblich, WAS wir uns in den Mund stecken. Es sind so viele Lebensmittel auf dem Markt erhältlich, die eigentlich tatsächlich für uns und unsere Verdauung richtiger „Dreck“ sind. Natürlich sind sie nicht als DAS deklariert und ich denke, du verstehst, was ich damit meine. Nämlich Lebensmittel, die uns so gar nicht guttun und weitab davon entfernt sind, uns eine Nahrung zu bieten, die uns wirklich nährt.

Dazu zählen alle Arten von Fertigprodukten, alle stark verarbeiteten Lebensmittel, Weissmehl und Zucker (der versteckt sich sehr oft gut getarnt als zb. Glucosesirup, Fructose, Dextrose, Saccarose, Maltose) in der Zutatenliste.

Wenn wir diese Dinge nun essen, dann belasten wir unsere Leber fast unmittelbar! Die Aufgabe der Leber ist es, die Nährstoffe aus der Nahrung zu holen um sie dadurch für uns verwertbar zu machen. Aber, die Leber hat auch die Aufgabe, zu entgiften, was bedeutet, dass sämtliche Fremdstoffe von der Leber unschädlich gemacht werden müssen. Nun ja, in der heutigen Zeit eine enorme Herausforderung und zwar täglich! Dabei bleibt es gar nicht mal nur bei der Lebensmittelauswahl, sondern auch Medikamente, Kosmetika, Haarfärbemittel, Weichmacher usw. belasten noch zusätzlich die Entgiftungsleistung der Leber.

Hm, nach Sauberkeit klingt das alles nicht, oder?

Die Verdauungsarbeit ist aber damit nicht beendet, denn der so gut wie möglich gefilterte Nahrungsbrei durchläuft dann noch einige Prozesse und landet dann zuerst im Dünndarm und die unverwertbaren Reste kommen dann über den Dickdarm zum Enddarm und durch den Stuhlgang ins Klo. Für viele Menschen sind diese Ausscheidungen ein stark tabuisiertes Thema, es ist vielen sehr unangenehm, darüber zu sprechen, geschweige denn, die Ausscheidung näher zu beschreiben (Konsistenz, Farbe, Geruch)

Dabei wäre es wirklich sehr wichtig, sich seinen Stuhlgang genauer anzuschauen, denn er verrät so einiges!

Gerade jetzt in der Fastenzeit wünschen sich viele Leute Sauberkeit, gerade von Innen. Menschen, die fasten, nehmen automatisch weniger feste Nahrung zu sich und erleben oftmals ein Gefühl von Leichtigkeit, Energiefülle und auch die Verdauung läuft optimal! Für Frauen mit hormonellen Beschwerden ist Fasten allerdings keine gute Idee, ich werde darüber demnächst einen eigenen Blog verfassen.

Bleiben wir aber bei der Sauberkeit. Unser Darm besitzt die wundervolle Fähigkeit, sich selbst sauber und gesund zu halten. Nämlich dann, wenn wir ihm die Stoffe liefern, die er benötigt. Allen voran sind das Ballaststoffe. Unser Darm mitsamt seinen unzählig vielen Darmbakterien benötigt gute Ballaststoffe täglich um seine Verdauungsarbeit perfekt leisten zu können. Es sollten mindestens 30 g täglich sein und hauptsächlich aus Gemüse und glutenfreiem Getreide bestehen. Denn Gluten mag vor allem die Darmschleimhaut nicht so gerne und somit ist auch Vollkorngetreide keine gute Alternative. Wenn du aber zb. Hafer magst – Hafer ist glutenfrei – dann bist du mit einem Porridge am Morgen schon mal gut mit hochwertigen Ballaststoffen versorgt. Blattsalat, Wurzelgemüse und auch Erdäpfel sind gute Quellen. Je natürlicher und frischer desto besser!

Das klingt doch schon mal gut, oder?

Eine Darmreinigung, welche immer wieder propagiert und wunderschön sauber illustriert wird, ist nicht nötig Was jedoch sinnvoll ist, ist die Verdauung zu unterstützen. Sei es die Leber mit Bitterstoffen wie zb. Artischocke, Mariendistel oder Löwenzahn und unseren Darm mit guten Ballaststoffquellen wie zb. Akazienfasern und Flohsamen. Man nennt diese Stoffe Präbiotika und sie sind quasi das Futter für unsere guten Darmbakterien. Optimal ergänzt du mit probiotische Lebensmittel deinen Speisezettel, denn sie versorgen bei ausreichender Einnahme die Ansiedelung und Vermehrung von guten Milchsäurebakterien.

Probiotika sind lebende Mikroben und du findest sie vor allen Dingen in fermentierten Lebensmitteln, wie zb. Sauerkraut, Kefir, Kombucha, Kimchi, Joghurt.

Clean Eating ist soviel mehr als reine Sauberkeit, es versorgt uns mit allen nötigen Nährstoffen, stärkt die Immunabwehr und reguliert die Verdauung!