Vor gerade mal zwei Tagen haben wir die Uhren wieder auf „Normalzeit“ geschaltet, manche sagen auch „Winterzeit“ dazu. Die Uhrzeit hat sich also nach hinten verschoben, wir dürfen nun – augenscheinlich – eine Stunde länger im Bett bleiben.
Aber was ist, wenn ich dir nun sage, dass egal welche Uhrzeit es hat, dass ein fiktives Zeitmessen und eine Erfindung von uns Menschen ist? Denn, ganz egal, welche Uhrzeit es hat: es gibt immer – und zwar täglich – einen Sonnenaufgang und einen Sonnenuntergang.
Unser Bioryhtmus läuft nach genau diesem Sonnenspektakel und die wenigsten Menschen nutzen aber diese imense Kraft der Natur um getaktet zu bleiben. Das moderne Leben passt sich nicht an die Sonne an – nein, es wird teils gnadenlos dagegen gearbeitet. Bis mitten in die Nacht hinein können wir durch die Erfindung des elektrischen Lichtes nun Dinge tun, die einem Steinzeitmenschen völlig fremd waren. Denn diese Menschen nutzten die Kraft und die Helligkeit des Tageslichtes für ihre Tätigkeiten. Wenn es finster wurde, wurde auch der Mensch müde.
Undenkbar in der heutigen Zeit, oder?
Ganz viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Sie können entweder nicht gut einschlafen oder werden nachts oft munter. Und hier kommt wieder das Sonnenlicht ins Spiel, denn, wie gut man schläft hängt auch davon ab, wieviel natürliches Tageslicht man konsumiert hat. Am Morgen ist der erste Blick meistens aufs Display des Mobiltelefons, gescheiter wäre aber, die Morgensonne mit dem wundervollen Morgenrot zu geniessen.
Denn das Sonnenlicht am Morgen sorgt dafür, wie gut wir schlafen!
Genial, denn unser Schlafhormon – das Melatonin – wird nur bei absoluter Dunkelheit gebildet und ist aber abhängig von der Serotoninbildung, die wiederum nur tagsüber stattfindet.
Der sogenannte zirkadiane Rhythmus ist unsere innere Uhr, die sehr empfindlich auf Veränderungen reagiert und auf eine Dauer von etwa 24 Stunden ausgelegt ist.
Unser Schlaf-Wach-Rhythmus ist also darauf eingestellt, in der hellen Zeit wach und aktiv zu sein und in der Nacht bei Dunkelheit zu schlafen und sich zu regenerieren.
Wenn wir nun aber an bestimmten Uhrzeiten, wo es vielleicht noch oder schon dunkel ist, noch mit viel künstlichem Licht die Arbeit verrichten, so stört das die Hormonbildung und der Takt ist aus dem Gleichgewicht genauso wie die Zeitverschiebung 2mal im Jahr dafür sorgt, dass wir uns an neue Lichtverhältnisse anpassen müssen. Müdigkeit resultiert dann daraus nicht selten und das, obwohl man doch vermeintlich eine Stunde länger geschlafen hat.
Leider hat unser modernes Leben dazu geführt, dass wir uns von der Verbundenheit mit der Natur entfernt haben. Die Lichtverschmutzung nimmt immer mehr zu und gerade in Städten ist es nachts oft taghell. Dazu kommen noch die allgegenwertigen Mobiltelefone und TV Geräte. Kein Wunder also, dass der Schlaf immer schlechter wird, denn künstliches Licht enthält einen hohen Blaulichtanteil, der dafür sorgt, nicht oder unzureichend müde zu werden, da es die abendliche Melatonin Bildung einschränkt.
Natürlich können Schlafstörungen aber auch ganz andere Ursachen haben und sollten zumindest ärztlich abgeklärt werden.